Zum Mauerfall
Lieber Leser,
was Clemens Meyer kann, kann ich auch, selbst wenn es nicht von der FAZ finanziert wird. Moechte ich auch nicht. Lieber frage ich mal an bei der TAZ. Natuerlich kann man sich taeuschen, und bei der FAZ sitzen die netteren Menschen...Es ist schon schlimm mit den Vorurteilen (nicht dass ich die FAZ nicht schaetze, aber ein Bekannter von mir wurde von ihr gedisst! Daher hat die FAZ, was ihre Toleranz fremden Denkarten gegenueber angeht, bei mir einen schlechten Ruf. Obwohl mein hochgeschaetzter Ex-Professor, dessen sprachlicher Ausdruck mich stets begeisterte (und das kann ich nicht von Vielen sagen...) regelmaessig dort veroeffentlicht. Wer weiss, vielleicht fanden sie meinen Bekannten ja einfach nicht nett. Also mache ich einen Kompromiss: Wenn die FAZ Clemens Meyer unter Blogvertrag nimmt, kann sie so schlecht nicht sein. Andererseits hat mich der Blog nicht gerade vom Hocker gerissen. Ein Blog ist eben kein Roman. Den Roman ("Als wir traeumten") muss ich sofort noch einmal lesen. Vielleicht habe ich mich ja damals getaeuscht, als ich davon angetan war. Nein, das ist unmoeglich! In dem Artikel im Clemens Meyer-Blog, den ich gelesen habe, ging es um zwei Kuenstler, die sich mit der Polizei anlegten. Einer landete dann im Knast (nicht Meyer). Es klang fuer mich wie eine ueberfluessige, aus Langeweile provozierte Auseinandersetzung. Doch wenn es so war wie beschrieben, ist es schlimm. Wobei ich nicht sicher bin, ob die wahren Feinde der Dichter und Denker die Bullen sind. Nur einmal habe ich erlebt, dass polizeiliches Verhalten in der Zeitung beschoenigt wurde. Das war am Kollwitzplatz Berlin, in der Walpurgisnacht 1995. Mindestens 200 Polizisten befeuerten die Feiernden mit Traenengas und fuhren dann so um den Wasserturm herum, dass die Wasserwerfer der Polizeiwagen die Scheiben der Haustueren zersprengten. Alle rannten in die Hauseingaenge und hatten Angst. Die Wassermassen prasselten gegen die Oberlichter und zertrümmerten sie schießlich. Ich verlor sogar meine Schlüssel! Am nächsten Tag suchte ich sie im Scherbenmeer in dem Hauseingang, wo wir uns versteckt hatten, fand aber nur einen riesengroßen Yin und Yang Anhänger für eine Kette, den ich heute noch besitze. An diesem naechsten Tag hiess es in der Zeitung, 1200 Krawallmacher haetten randaliert...Dies war eine glatte Luege. Im Uebrigen weiss man, dass sich in vielen Staaten die Polizei viel mehr erlaubt als bei uns. Siehe USA, siehe Frankreich, ganz zu schweigen von ganz anderen Gefilden. Aber vielleicht hat Clemens Meyer ganz andere Erfahrungen gemacht. Worum gehts eigentlich heute? MORGEN IST 20 JAHRE MAUERFALL!
Dazu habe ich eine kleine Geschichte verfasst, zu finden unter "Geschichten - Labyrinth der Erinnerung". Lest sie bitte und teilt mir eure Erlebnisse vom 9. November mit (solltet ihr schon auf der Welt gewesen sein).
Und was die TAZ angeht: Bei ihr arbeiten die Leute nicht wegen des guten Gehalts. Und sie kann ueber sich selbst lachen. Also, liebe TAZ, solltest du an einem Blog von mir interessiert sein, will ich gern meinen Namen unter deinem Logo erscheinen lassen ( nicht wegen des Geldes! ) und solange dies nicht der Fall ist, schreibe ich hier mein eigenes Blog, vielleicht mit weniger Besuchern, aber dafuer auch ganz exklusiv fuer MEINE Leser. So!