FARBE WECHSELN
Ausgerechnet aus Bolivien erreichte mich folgender Filmtipp:
Der Film "Adopted" handelt von Europäern, die sich von westafrikanischen, genauer gesagt ghanaischen Familien adoptieren lassen, weil ihnen das einsame Vor-Sich-Hin-Wurschteln hierzukontinente reicht...
Obwohl ich diesen Dokumentarfilm noch nicht gesehen habe, weil er in die kleine Stadt, in der ich hause, nicht auf Kinotour kam, sondern nur beispielsweise in Schwäbisch Gmünd gastierte, würde ich ihn sofort weiterempfehlen/ als DVD kaufen/ nach Bolivien als Geschenk versenden etc.
Leider ist die DVD Bestellfunktion auf der Website des kleinen Hamburger Filmverleihs noch "under construction"...
www.adopted.de/pages/movie/crew.htm
Auf youtube läßt sich aber ein Trailer ansehen, der mit Schlagzeilen wie "Mitleid mal umgekehrt..." beginnt und vermitteln soll, dass man von Westafrika in puncto familiärer Zusammenhalt und zwischenmenschliche Wärme viel lernen kann und nicht immer nur sagen muss, dass die Kinder dort dünn und die Korruption verheerend sei:
www.youtube.com/watch
Den größten Patzer leistete sich letzte Woche "DIE ZEIT", wo ein gewisser Walter van Rossum in seiner Buchkritik des Romans "Heimsuchungen" von Chimamanda Ngozie Adichie aus Nigeria doch glatt schrieb, es gäbe in Nigeria zwar 150 Mio. Einwohner, aber bloß fünf Buchläden.
Sollte wohl witzig sein.
Na, mensch, Giovanni di Lorenzo, wie können Sie sowas denn veröffentlichen?
Soll man denn nun nur noch Gartenzeitschriften lesen?
"DIE ZEIT" war für mich immer so eine Art vorletzter Rettungsanker im Meer der verschwindenden Intellektualität der Tagespresse.
Und zu guter Letzt hoffe ich, dass wenigstens MEINE Metapher stimmt, wenn sie schon ausschließlich meine wenigen trauten Leser lesen, die mich auch immer wieder zum Weitermachen anregen.