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Montag, 04. Februar 2013

DENIS SCHECK, DER BÜRGERSCHRECK
Von cityscout2, 10:21

Wie bekommt man zum Thema Literatur in wenigen Tagen über 3400 Klicks auf Youtube? Man malt sich schwarz an, zieht weiße Handschuhe an und verteidigt als Sarottimohr der Literatur den Gebrauch des Wortes "Neger" in Kinderbüchern.

www.youtube.com/watch


Die User-Kommentare sind unterschiedlich, von "Inhalt verändert sich nicht durch Auswechseln des Wortes" bis "Latenter Sprachrassismus in Deutschland nervt".

In unserer kleinen Stadt hat sich ein Mitglied des Ausländerrats darum bemüht, dass die ollen Pippi-Langstrumpf-Bücher in den Bibliotheken ausgewechselt würden, bislang fand er kein Gehör.

Ich kann mir zwar sehr gut vorstellen, Kindern die Bedeutung der alten Wörter zu erklären, aber ich habe auch nichts dagegen, dass die Verlage sie auswechseln. Man muss sie deshalb nicht beschimpfen und mit dem Wahrheitsministerium bei George Orwells 1984 vergleichen, das die Vergangenheit umschrieb.

Die Vergangenheit wird durch das Auswechseln der Worte nicht umgeschrieben, es wird nur etwas, das wir heute als schmerzlich empfinden, ausgewechselt, was früher selbstverständlich so gesagt wurde.
Es geht um die bewusste Wahrnehmung von Sprache, im Gegensatz zu kopflosem Geplapper.

Das erinnert mich an eine Erzieherin, die in den 1970er Jahren oft sagte, wenn ein Kind sie nervte: "Den (oder die)  könnt' ick vergasen!!"
Das störte auch solange nicht, bis man sich mal wirklich Gedanken über das Wort und seine Herkunft machte.

Das Wort "Neger" mag ganz populär gewesen sein ("Negerkuss", "Neger abseilen", "Negerkopf" (ein französisches Gebäck)), ist aber heute stark belastet und politically not correct, weil es an die Zeiten der Sklaverei erinnert und zum menschenverachtenden Schimpfwort geworden ist. "Du bist mein Neger" hieß bei uns zu Schulzeiten "du bist mein Diener". Das benutzten natürlich nur Oarschis.

Aber der Herr Scheck, bekannt als Frauenfreund, hat sich vielleicht niemals tiefere Gedanken über den Hintergrund dieses Wortes und die von diesem Wort Betroffenen gemacht, sonst würde er seinen Gebrauch nicht so karnevalesk verteidigen.

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