MILKY WAY
Also, ich bin schon vor Ur-Zeiten weit gereist. Damals waren meine heutigen Kolleginnen und Kollegen zum Teil noch Kleinkinder. Heute reist ja praktisch jeder nach Thailand oder Timbuktu, NETTO-Reisen, REWE-Reisen, ALDI-Reisen macht's möglich, gibt nur selten einer zu. Wir fahren allein schon wegen der Babys seit Jahren nur noch an die Ostsee. Und so kam es, dass eine Kollegin vor kurzem ungläubig guckte, als ich ihr von meiner Reise in die ägyptische Wüste erzählte.
"Was, DUUUU warst schon in Ägypten?"
Sie hält mich sowieso für einen Langweiler, weil ich kein Eins-Live höre, sondern Kulturradio, keine Fußballer persönlich kenne und eben nie weite Reisen mache.
"Ja", sagte ich, "dort habe ich in der Wüste übernachtet und die Milchstraße gesehen."
Die Geschichte "Milky Way" werde ich übrigens im Elbverlag in der Anthologie "Menschen unterm Sternenhimmel" veröffentlichen.
Man verdient nix dran, kann aber einen Hotelgutschein im Frankenwald gewinnen.
www.elbverlag.de
Ein Buch mit seinem Text muss man sich allerdings selbst kaufen, falls man das möchte. Nix für ungut.
Wenn die Story fertig ist, wird sie hier vielleicht auch veröffentlicht.
Den Preis der Leipziger Buchmesse hat ja dieses Jahr David Wagner ("Leben") gewonnen, und man fragt sich, ob er denn wirklich so schwer erkrankt war. Das sah man ihm überhaupt nicht an, als man ihn anno 1995ff. regelmäßig in Prenzlauer Berg bei Rossmann traf, selbstredend in nachtblauer Hose. Er hatte immer 4 Äpfel dabei. Gute Genesung und herzlichen Glückwunsch!
Bei Dussmann (mal nicht Amazonien) könnte, wer wollte, eine Probe aus "Leben" lesen, eine Art Krankenhausroman mit selbstironischer Note.
Auf den Vergleich mit Proust ist Wagner bestimmt stolz...
Auf den Erfolg von MondSilber Licht der "Hobby-Autorin" (ARD-Reporter) Marah Woolf mit 70.000 heruntergeladenen Exemplaren könnte man direkt ein wenig neidisch werden, WENN man Fantasy-Hobbyautor wäre...
Nun zur LYRIK (allein wegen Google Chrome schreibt euer Cityscout nur noch so selten...):
Gut scheint die Site www.lyrikzeitung.com
Dahinter steckt ein...Greifswalder Literaturwissenschaftler,
ein Lyrikfreund, der umfassend die Lyrikszene unserer Tage kommentiert und auch auf Debütanten eingeht.
Vor der ominösen "Frankfurter Anthologie" (dort kann jeder sein Gedicht veröffentlichen) wird allerdings gewarnt, die sei nur eine gute Geschäftsidee und bestenfalls ein Geschenk für Tante Hilde, nur wer niemals als Dichter etwas werden wolle, solle dort veröffentlichen (Puh, Glück gehabt!)
Überhaupt geht's ja drum: Was darf man heute überhaupt noch dichten?
Die Frage würde ich gerne mal Ann Cotten und Konsorten stellen (Moni Rinck, Gingka Steinwachs, Fritzi Mayröcker und Dagmar Nick (von der ich noch nie was gehört hatte, die aber neben Hilde Domin die wichtigste Lyrikerin der Gegenwart sein soll...)
Bei Ann Cotten erschließt sich mir selten ein Zugang...
So muss es Schülern gehen, die in puncto Lyrik "talentfrei" sind, die Gedichte einfach nicht begreifen.
"Florida Räume" heißt eines ihrer jüngsten Werke.
Anders bei Hilde Domin, die ist meine Freundin. Da leckt das Haustier Freude die Tränen von den Träumen, dass es eine Kunst ist.
Dann gibt's noch Almut SANDIG, die ist auch kurios. Gewann den Mondseer Förder-Preis.
Alles andere mal mündlich auf der Lesebühne.