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Corona Times
Vor nunmehr über einem Jahr, am 13. März 2020, wurde ein guter Freund 70 Jahre alt. Außerdem war es der letzte Tag, an dem ich ohne Maske und ohne einen Gedanken an
Corona
meiner Arbeit nachgehen konnte, was ich natürlich an dem Tag noch nicht wusste...
Dann wurde alles anders.
Meine letzte Lesung fand ebenfalls im März 2020 statt, im Seniorenheim Pro Vita in Vechta,
als Gast u.a. die Grossnichte des Liebsten der Dichterin Else Lasker-Schüler, Peter Hille, Irmgard Galler, geboren 1926, selbst Dichterin und noch schöpferisch tätig!
Welche Ehre!
Alles andere muss nun nachgeholt werden🐇🐇🐇
Frohe Ostertage💐
Euer Cityscout ( Der schon virtuell abgebrannt war, was er selbst nicht wusste, bis ein guter Freund ihn daran erinnerte, dass es ihn doch gegeben hatte...zum Glück wurde er wiederhergestellt, fast hätte er von seinem Interimstod gar nichts bemerkt!)
LESUNGEN UND PROJEKTE 2018
26.4.2018, 17.30 Uhr: Gedichte zur Kunst im Kunstverein Paderborn e.V.:
kunstverein-paderborn.de/event/kunstgenuss-im-april/
Pfingstdonnerstag, 24. Mai 2018, 20 Uhr: Lesung in Wien, gemeinsam mit der Lyrikerin Christine Vetter-
Ort:
Galerie Mana
www.athena-verlag.de/controller.php
1./2. Juni 2018: Auftritt und Begegnung beim Literarischen Sommerfest des Geest-Verlages, im Spieker in Langförden.
Multimedia- Projekt in Zusammenarbeit mit dem Berliner Komponisten Dirk Lötfering "Visions of Future" im Kunstverein Paderborn e.V. am Freitag, den 29.6.2018 um 19h im Rahmen der Ausstellung BITS - BYTES - ART
Freitag, 21. September 2018, 20-21.30 Uhr: Bergkirche Schlierbach/Heidelberg, im Rahmen von Querklang am Berghang. Zusammen mit 4 Celli
Und wo ich schon einmal beim Links-Einfügen bin, hier noch ein Link zur Hördatei meines Gedichtes "Zeitrechnung", gesprochen von Alfred Büngen:
geest-verlag.de/audio/manuela-wingenfeld-zeitrechnung-gedicht-des-tages-2
Buchvorstellung "Lichtverlust" in Paderborn: am 5. Oktober (Freitag), 19 Uhr, im Kunstverein Paderborn e.V..
Ansonsten: Lest fleißig und vergesst auch die HANDSCHRIFT nicht!
Wir freuen uns auf DICH, auf EUCH und auf alles! Das Leben ist bunt!
LESUNGEN
Liebe Freunde, werte Leser,
in den letzten Monaten habe ich einige schöne Erfahrungen mit meinen Auftritten machen können.
Diese waren:
- Im Spieker Langförden am 29.5.2017 im Rahmen des Literarischen Sommerfestes
- In der Hafenmühle Kienitz/Oderland mit der Sängerin und Gitarristin Heike Matzer am 19.8.2017
- In der evangelischen Bergkirche Schlierbach/ Heidelberg, zusammen mit Arkestra Konvolt (3 Celli und ein Kontrabass) am 15.9.2017.
Das waren für alle tolle Veranstaltungen! Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben und bis zur nächsten Lesung.
Wir sehen uns auf der Frankfurter Buchmesse;))
Euer Cityscout
LYRIKBAND ERSCHEINT
Liebe Leser, liebe Freunde,
es ist soweit: Mein Lyrikband erscheint am 27. Mai 2017 im Geest-Verlag unter dem Titel
"Lichtverlust"
Vorbestellungen nehme ich gerne entgegen!
Ich freue mich auf euer Interesse
Außerdem habe ich erfahren, dass ein Gedicht von mir in das Programmheft der neuesten Produktion des Wiener Musiktheaters "Sirene" (Krankenhaus-Trilogie) aufgenommen wurde.
Es handelt sich passend zum Thema um das Gedicht "Schmerz", das auch im Gedichtband enthalten ist.
Allen zugeneigten Lesern und Freunden wünsche ich einen tollen Sommer!
Euer Cityscout
Der MORGENHIMMEL
Leuchtendes
Geschenkpapier
Kondensstreifen der Düsenjets
Als Kräuselbänder
Im Sonnenaufgang
Darin eingewickelt
Der neue, wundervolle Tag
Mit dir
(11. Platz von 288 in Hildesheim, 2014)
Nächster Auftritt: 28. Mai 2016,
im Spieker Langförden beim literarischen Sommerfest des Geest-Verlages.
Thema: "Streichelnde Hoffnung".
Hier findet ihr das Programm des Sommerfestes:
geest-verlag.de/news/vorl%C3%A4ufiges-lesungsprogramm-des-literarischen-sommerfests-am-27-und-28-mai
PURPLE RAIN
"Colour you peach and black" war das Motto eines Prince -Konzertes im Berlin der 1980er Jahre, wofür die Karte 58 Mark kostete, für Schüler DAMALS ein Vermögen. [Kann man sich gar nicht mehr reindenken in Zeiten der 1000-Euro-Smartphones und all dem anderen kapitalistischen Schnickschnack. Bald solls Bargeld wegen Virengefahr und Geldwäsche ja abgeschafft werden, dann ist eh wurscht, was alles kostet, es ist nur noch eine abstrakte Größe - wie in "Simi Valley", wo ein normaler Arzt oder Lehrer sich kein Haus mehr leisten kann, weil die Preise so astronomisch in der Höhe gehalten werden, damit kein armes Gesocks die reichen Computerfuzzis stört...Popo-Waschanlagen und Roboter-Hauspersonal inklusive, fehlt nur noch das private Raumschiff. Die Kids von Elton John wachsen wahrscheinlich mit all dem auf, sind dran gewöhnt, was bleibt noch zum ERSEHNEN? ]
Ich also zum Prince Konzert in der Deutschlandhalle, die inzwischen längst abgerissen ist und durch so einen komischen CUBE ersetzt wurde.
Die 58 Mark reichten leider nur für einen Sitzplatz ziemlich weit hinten, und wer Prince kannte, weiß ja, dass er recht winzig war, also konnte man ihn ohne Fernglas kaum erkennen. Wenigstens war die Sicht auf die Bühne noch frei von Tablets etc. Neben mir ein Typ im schwarzen Ledermantel - mit Fernglas! Da durfte ich dann auch mal durchgucken. Mangels Peach war ich ganz in Black gekommen, und allein. Kein Mitschüler, keine Freundin hätte für Prince extra 58 Mark ausgegeben. Die Musik und die Lightshow müssen gut gewesen sein, jedenfalls fing der Mann auf dem Nebenstuhl irgendwann an zu schreien: "Er ist so schön" Mann, ist der schön! Er ist SCHÖÖÖN!" Und weil ich wahrscheinlich nett sein wollte oder ihm eine Freude machen wollte, weil er mir sein Fernglas geliehen hatte, um das winzige pfirsichfarbene hüpfende Prinzlein zu bewundern, stimmte ich in sein Konzert mit ein und dachte kurz, jetzt hätten wir was gemeinsam.
Dieser Mann war ca. Ende Zwanzig, muss also jetzt über 50 sein und ich werde nie erfahren, was er war oder aus ihm geworden ist. Nur diesen einen Moment auf dem überfüllten Popkonzert haben wir miteinander geteilt, nur diesen. Und jetzt ist der kleine Prinz tot, wenig älter geworden als 50. Ich hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Er soll noch sehr jung ausgesehen haben. War er sehr einsam oder ungücklich? Er starb in einem seiner Fahrstühle, auf seinem Anwesen Paisley Park. Das waren magische Worte, in meiner Jugend, als ich Prince und Michael-Fan war. Die Musik hat er meisterhaft beherrscht und die Menschen haben an ihm gehangen, aber sie hat ihm am Ende nicht das Leben gerettet, leider.
Sein Album Purple Rain liegt hier vor mir, als LP auf meinem kürzlich erstandenen Plattenspieler. Ich spielte sie meinem Sohn vor als kleines Abschiedskonzert.Parade der Erinnerung! Die Musik gefiel ihm!
UDO LINDENBERG: ALLES LIEBE ZUM 70sten!!!
LEIPZIGER WINNER
And the winner can natürlich nicht schon wieder Lyrik sein, der Erfolg von Jan Wagners "Regentonnenvariationen" liegt noch nicht lange zurück, the Winner is Guntram Vesper mit seinem Roman über einen Frauenmörder (den wir auf jeden Fall nicht kaufen werden).
LEIPZIGER FRAUENTAG
Mit Marion Poschmann ist eine dünne, schwarzgekleidete Dichterin aus Berlin nominiert, die ihr pausbäckiges jüngeres Mondgesicht inzwischen gegen ein etwas hagereres, erwachsenes Gesicht eingetauscht hat - Härte der Großstadt oder nur wenig gegessen? So ein Gesicht verändert sich mit den Jahren und erzählt Geschichten. Poschmann ist auf wundersame Weise mit Lyrik erfolgreich geworden und die einzige Frau auf der Belletristik- Liste. Ihr Werk "Grund zu Schafen" ist im Moment in unserer Bücherhalle leider unauffindbar. Wir wünschen viel Glück!
Tage später: Die "Schafe" haben wir wiedergefunden, sie hatten sich unter dem Tristram Shandy versteckt, der seit 1990 darauf wartet, gelesen zu werden. Im Original natürlich!
Sie sind einfach wunderbar eigenartig und umso unverständlicher. Aber der Text von Kathrin Schmidt (Lyrikerin), den man bei Google dazu findet, plus einem Antworttext von der Autorin Poschmann, hilft dem Verständnis ein wenig nach...
DAS NEUE WIRD ALT
So wie alles immer weiter geht, sich im Kreise dreht, wenn der Wind mal weht...
...wurde auch das FROHE NEUE wieder alt und wartet auf das NÄCHSTE und immer muss geschrieben werden, auch wenn es kaum noch Leser gibt.
Die Autorin Tanja Dückers hat ein tolles Leben, kann Sätze für Dächer entwickeln, wo diese dann mit GOOGLE EARTH sichtbar werden, weil die Buchstaben so groß sind. Mindestens zwei Meter.
Da hat sie den Satz erfunden
WAS BLEIBT, IST DIE ZUKUNFT
Und der soll via Satellit zu sehen sein, aus 30.000 Meter Höhe.
hacking-the-city.org/wp-content/uploads/2010/07/10bRW_Zeche-Lohberg_RED.jpg
Das nenne ich einen literarischen Erfolg der Moderne.
Dagegen komme ich gar nicht an mit meinem ewigen
DAS NEUE WIRD ALT
Das interessiert keinen, das muss ich auf mein eigenes Dach pinseln.
Aber ehe hier mal ein Satellit runterzoomt, können viele Jahre in die Länder gehen.
Bis dahin sind die Flüchtlinge, die jetzt überall in den Fußgängerzonen stehen und reden, wahrscheinlich schon Rentner.
FROHES NEUES
Allen Enten, Fröschen und Stachelschweinen wünschen wir ein FrOHes NEues JAhr 2016, viel Fantasie und dass ihr euren Träumen ein Stück näher kommt. Eben teilte mir meine eigene Website mit, dass ich auf ihr nichts mehr veröffentlichen dürfe... Aber Tech-Nick ist nicht alles. Nun muss ich nur noch ein passendes Endgerät finden, damit ich wieder Fotos und Smileys hochladen kann. Denn nicht umsonst ist ein SMILEY zum Wort des Jahres erkoren worden, genauer gesagt ein EMOTICON Süß, was? Alle Geisteswissenschaftler werden es als große Erleichterung empfinden, nicht mehr an umständlichen philosophischen Satzkonstruktionen feilen zu müssen. Ein Klick genügt und eine ganze Lebensgeschichte steht dann auf einem Punkt. Gewissermaßen. Aber Vorsicht! Vergesst euren WORT-SCHATZ nicht ganz, denn es könnte sein, dass ihr ihn noch einmal braucht, um eine Transaktion zu bezahlen. Und vergesst das TANZEN nicht, am Ende ist es auch zu spät dazu... Erinnert euch, wie ihr als Kinder gern getanzt oder getobt habt und guckt mal, was aus euch geworden ist. Nur eine unserer Kommilitoninnen von früher ist wirklich TÄNZERIN geworden und choreografiert heute: Sie heißt Linda Weißig. Das finden wir nun wirklich eine bewegende Nachricht! Cityscout;]
EINSAMER TOD
Einsam
Das ist der Tod
Das Ende unserer Träume
Das Ende unserer Worte
Das Ende unserer Lieben
Das Ende
Alles was wir gern gewesen wären
gehabt hätten
gehört
gesehen
gemacht
Erzählt
Der Tod hat nichts Feierliches an sich
Er kommt nicht, wenn wir es wünschen
Wenn wir es nicht wünschen,
kommt er
oder lässt auf sich warten
bis wir nichts mehr wünschen
Der Tod des Anderen
das Ende von allem, was noch möglich gewesen wäre
zwischen ihm und mir
Manchmal war schon vorher alles vorüber
Aber ich habe eine Erinnerung an das Glück
von Zweisamkeit.
UNTITLED
Liebe Weihnachtsleser,
aus unseren friedlicheren Breitengraden funke ich ein Lebenszeichen und schließe mich der Botschaft Eugen Drewermanns, des Paderborner Theologen, an:
"Natürlich gibt es den Weihnachtsmann, und an jeder Stelle, wo wir Kinder das merken lassen, kommt ein Stück Himmel der Seele der Kinder nahe.
Dann kommt Gott auf die Erde.
Wenn wir das Weihnachtsfest so verstehen, dass wir uns freimachen von aller Verschulung und Verzweckung, die den Menschen die Kindheit aus der Seele stiehlt und zurückkehren zu dem, was Gott mit jedem Einzelnen gemeint hat, als er ihn erschuf, ereignet sich die Vision des Gottes in Gestalt eines Kindes."
(In: PADERBORN AM SONNTAG, 20.12.2014)
Friederike Mayröcker wünschen wir alles Liebe und Gute zum 90. Geburtstag
Euch allen schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2015.
Cityscout in Hildesheim 2014
Dieses Jahr war es für Cityscouts "Morgenhimmel" der 11. Platz im User Voting, mehr erwarten wir nicht. Die brisanten Gedichte wurden erst gar nicht durchgelassen, der Begriff "Brandmauer der Vorjury" bleibt weiterhin fraglich in so zarten Zusammenhängen wie denen der Poesie. Immerhin, nur eine Frage bleibt: Wieso werden 14 Gedichte des Veranstalters ausgestellt, während die von den Autoren gewählten Gedichte überhaupt nicht gezeigt werden? Ein kleiner Trost war die Kolumbianerin, die wir diesen Sommer im Zug kennenlernten, und die, aus Hildesheim stammend, die ausgestellten Gedichte schrecklich fand. Sie sagte, sie sei froh, wenn die bald abgehängt würden...
BYE, BYE, NADINE GORDIMER
Nadine Gordimer ist im Alter von 90 Jahren in Südafrika gestorben. Sie war nach eigener Aussage Agnostikerin, glaubte nur an zwischenmenschliche Beziehungen.
Ihr Kampf für Rassengleichberechtigung in ihren Werken ist legendär und brachte ihr den Nobelpreis für Literatur ein.
Ihre Romane, zum Beispiel '"Anlass zu lieben" sind Fundgruben kluger Gedanken und diese Klugheit blieb ihr bis zuletzt, sie war kein Opfer von Demenz oder Alzheimer.
Leider war sie von der neueren politischen Entwicklung in Südafrika bitter enttäuscht.
Ihr zweites großes Thema ist die Liebe.
Wir ehren sie mit einem letzten Gruß, versprechen, ihr Erbe zu wahren! Ihr Werk wird weiterleben.
DER ROSAROTE WILLE
Jajajaaaa! Hier passiert nix, kommen keine Leser mehr vorbei. Da habe ich gedacht, ich schau' bei Glumm rein, das ist der Blogger 500Beine. Von dem ich vor ein paar Jahren, als das mit Airen und Axolotl und der Hegemann war, schon einmal geschrieben habe. Damals schaute ich mir sein Blog aber nicht an. Er bloggt seit 2005, bloggt noch immer und wartet auf einen Verlag. Seine Erlebnisse mit Literaturagenten und Verlagen sind im März 2014-Artikel zu lesen - unfassbar, was man sich als Schreiber heutzutage alles anhören muss. Ich kann nur nicht verstehen, worauf er mit seiner Dreiviertelmillion Leser (2011) noch wartet: Warum veröffentlicht er nicht ein book on demand oder in einem Selbstverlag????? Wahrscheinlich, weil er mit 53 immer noch hofft, von einem konventionellen Verlag entdeckt zu werden.
So geht es vielen Autoren. Von der Hoffnung genarrt tanzen wir dem Tod in die Arme - so oder so ähnlich heißt es in einem Gedicht.
Ich habe nicht nur keine Viertelmillion, sondern FAST überhaupt keine Leser mehr. Ich weiß nicht, wie 500 Beine es geschafft hat, so viele Leute auf seine Blogseite zu lotsen, obwohl es KEIN Rezept- oder Nähmutti-Blog ist.
Man stelle sich diese Leserzahl mal in Euro vor...
Die Leute bedanken sich natürlich im Gästebuch immer für die köstliche und kostenlose Lektüre. Da wird jedoch viel über Kacke geschrieben, was einige Verlags- oder Literaturmitarbeiter (Agenten heißen die...) abgeschreckt hat. Kacke ist Teil des persönlichen Stils von Glumm.
Macht eigentlich nichts, wer's mag. Haben wir ja alle damit zu tun. Eine Dreiviertelmillion lesen also gerne, wie Glumm ab und zu auf dem Klo sitzt, ein paar Leser wenden sich angewidert ab, weil sie in der analen Phase ihres kindlichen Aufwachsens vielleicht Probleme mit dem Sujet bekommen haben ("Pfui, das tut man nicht!!!"), wenn die Eltern selber Schwierigkeiten damit hatten, zu akzeptieren, dass man ab und zu kackt.
Kacke auf den großen Theaterbühnen ist ja gang und gebe, also liegt GLUMM im Trend. Er tut einem fast ein wenig leid, so berühmt und doch "arm" geblieben. Wir wünschen ihm weiter frohes Schaffen und viel Kreativität. Gib nicht auf! James Joyce hatte auch so seine Akzeptanzprobleme und bei dem war der Kack auch eines seiner Motive (Und nicht nur der...).
Reich hingegen mit nur 3 Romanen wurde DONNA TARTT, von der ich bis vor 3 Wochen NOCH NIE etwas gehört oder gelesen hatte. Sie hat Millionen zahlende Leser. Ich wollte im Buchladen mal in ihr neuestes Werk "The Goldfinch" reinschauen, aber ein Kind machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem es lautstark anfing zu brüllen.
Also bestellte ich mir was für die ruhige Lektüre nachts zu Hause, aber nicht den Finken, sonder "A secret history". Beim Probelesen im Netz (Das Buch ist auch nach 3 Wochen noch nicht eingetroffen, es kommt von better_world_books) bekam man allerdings den Eindruck, dass Donna Tartt ein sehr männlicher Charakter ist. Ihre Hauptfiguren sind jedenfalls männlich und ihre zurückgezogene Lebensweise sowie das Outfit erinnern irgendwie an Peter Pan. Demnächst werde ich schlauer sein, ob es stimmt.
Zur Lyrik ist nur zu sagen, dass der HILDESHEIMER LYRIKWETTBEWERB nach 2 Jahren mal wieder läuft - in Zusammenarbeit mit dem Bistum Hildesheim...- deshalb lautet das Thema wohl auch "Was mir heilig ist".
Durs Grünbein hat außerdem ein Werk über den MOND veröffentlicht.
Durs Grünbein erlebte ich in seinen und meinen jungen Jahren mit seinem Werk "Grauzone morgens" im Heinrich-Heine-Haus in Paris (1993 oder 94), da hatte er noch dunkles Haar, das ist auch inzwischen grau geworden.
Er dichtet in Berlin. Wie die Zeit vergeht.
A bientôt
SCHREIBEN, MÜTTER
Die Grande Dame der kleinen Befindlichkeiten, Nasenpopel und schwitzender Körperteile, Julia Franck, hat es gewagt, sich über die Unvereinbarkeit von Schreiben und Muttersein öffentlich auszujammern:
www.welt.de/kultur/literarischewelt/article123959591/Schreiben-und-Kinder-sind-unvereinbar.html
Die Kommentatoren haben sich natürlich sofort auf sie gestürzt, sie würde Mütter entmutigen, kreativ zu sein und ihr Problem wäre ein Luxusproblem, es ginge nämlich sehr wohl: Schreiben und Kinder haben oder Kinder haben und gleichzeitig schreiben!
So nach dem Motto: "Was will die eigentlich? Die ist doch berühmt! Warum beklagt sie sich?"
Wer schon einmal versucht hat, gleichzeitig Windeln zu wechseln und etwas in den Laptop zu tippen, weiß, dass es doch nicht so ganz einfach ist, aber es geht.
Hera Lind hat es vorgemacht (Vgl. Das Superweib, Die Zauberfrau), Gummibärchen auf dem Toilettendeckel beschrieben und damit viel Schütte gemacht. Selbst Mutter vieler Kinder, hat sie meines Wissens aber nie geklagt, schön die Klappe gehalten, geschrieben, geschrieben, geschrieben.
Es ist sehr still um sie geworden, was ist los? Muss ich mal googlen...
Julia hat "nur" zwei Kinder, aber auch das wird ihr geneidet: Die Kinder und trotzdem der Erfolg. Ein Riesenerfolg sogar und ein beträchtliches Werk, trotz der Kinder. Und jetzt auch noch klagen!
Warum darf sie nicht ein bisschen jammern? Was ist daran so schlimm? Wer weiß, in welchem entnervten Zustand dieser eher einfach gestrickte Text mit der Essenz "Kinder und Schreiben, beides ist Liebe" entstanden ist.
Ich kenne jedenfalls keine alleinerziehende Mutter, die so berühmt ist und sich gleichzeitig Sorgen macht, eine gute Mutter zu sein.
Die meisten Alleinerziehenden, die ich kenne, sind voll ausgelastet mit den Kindern.
Leider sieht Julia das Schreiben auch als Krankheit.
Da muss ich ihr widersprechen!
Schreiben ist eine wundervolle Gabe, die vielleicht von einigen als Sucht oder Krankheit empfunden wird, aber das ist es nicht.
Mütter haben ab und zu auch mal zwei Stunden frei.
Da kann man dann schreiben.
Oder auch schlafen.
Oder Leberkäse mit Spiegelei braten oder endlich mal den Müll sortieren.
Und wem es gelingt, das Schreiben unter all dem anderen dann durchkommen, siegen zu lassen, der hat etwas Bleibendes geschaffen.
Aber zu sagen, Schreiben und Kinder betreuen sei normal, der hat entweder Großeltern im Hinterhalt oder Männer, Geschwister, Freunde etc. und nie erlebt, was es heißt, ein oder mehrere Kinder tagelang allein zu versorgen.
Dass das unser Privatvergnügen ist, stimmt ebenso. Vielleicht sollten die Veranstalter von literarischen Wettbewerben das einmal berücksichtigen und Kinderbetreuung anbieten, sie sind überhaupt nicht familientauglich.
Julia Franck, Autorin von Geschichten, die in Schulbüchern abgedruckt werden und sogar bei VERA-Tests für Testaufgaben genutzt werden, hat Großes geschaffen und verdient Lob und Ehre, keine Häme.
Dass sie sich trotzdem gut und großenteils allein um ihren Nachwuchs kümmern will, spricht nur für sie.
Ich hoffe, sie wird noch viele Bücher schreiben und sich nie entmutigen lassen. Und ihre Kinder vielleicht auch einmal mitnehmen auf Reisen, jetzt, wo sie größer sind.
PS: Hera Lind schreibt jetzt im Diana-Verlag "wahre Geschichten" von Anderen auf, die Lesermeinungen sind unterschiedlich, meistens aber positiv.
STERNGUCKER-BABY
Sterngucker-Baby
So kamst du auf die Welt:
Gesichtchen nach oben
So wie du lagst
Unter meinem Nabel
dein Näschen
erhoben
So
schläfst du immer noch gern
Unter meiner Achsel
Wir verträumen den Tag
Nachts
Gucken wir Sterne an.
LYRIKPREIS FÜR CITYSCOUT
Cityscout hat den Lyrikpreis der Anthologie "Trotz alledem" für das Gedicht "Gedenkstätte Barhof 2013" verliehen bekommen - vielen Dank an die Jury!!!
Schöne Weihnachtstage wünscht allen Lesern und Leserinnen, Freundinnen und Freunden
Euer Cityscout
ZIMTLÄDEN
Eins der Bücher, die man nie so richtig ausgelesen hat, waren die "Zimtläden" von Bruno Schulz. Über den Autor ist nicht viel bekannt, aber seine Sprache ist wundervoll, poetisch und schön. Er lebte von 1892-1942. Er wurde auf offener Straße von der G. erschossen, weil er als Zeichner und Maler einen Gönner aus den Reihen der N. gefunden hatte, dessen Haus er ausmalte. Die Wiener Band "Nebenjob" sang 2011 in einem Konzert den Song "Wer erschoss Bruno Schulz"?
Im November 2013 erschien übrigens die Novelle
"Im Kopf von Bruno Schulz" von Maxim Biller.
PS. Weil ich -vermutlich wegen zweier Stichwörter - ständig Besucher aus den Staaten hier auf der Seite habe, deren Absichten/Interessen mir schleierhaft sind, habe ich diese Wörter jetzt mal verschlüsselt...
NEU ERSCHIENEN
Am 11.Oktober ist die Anthologie "Trotz alledem" anlässlich der Berner Bücherwochen herausgekommen. Drin steht auch mein Gedicht "Gedenkstätte Barhof 2013". Das Werk ist im Geest-Verlag erschienen und kostet 15 Euro. Im Vorwort beklagt man ein wenig, dass die meisten Beiträge unpolitisch seien, sich nur ums Eigene drehten... Puh, da habe ich ja noch mal Glück gehabt. Der Titel ist nämlich von Ferdinand Freiligraths Vormärz-Poem entliehen.
Herbstliche Grüße, auf zum Blättersammeln!
Onwar spricht: "Die Zeit zerfällt"
Vor vielen Jahren zitierte ich diese Verse aus irgendeinem Lyrikband, soweit ich mich erinnere. Dieser Vers - Verfasser unbekannt - steht nirgends im Internet. Ein gutes Zeichen, aber auch ein Signal, dass diese Worte bald komplett in Vergessenheit geraten und nie wieder zitiert werden werden.
Onwar : Im WWW unauffindbar!
Der volle Vers lautete: "Onwar spricht, die Zeit zerfällt und unser Dasein blüht am Wegrand zwischen Stein und Feld"
Viele Theorien kreisen um die Vermutung, dass die Zeit von Beginn an im Ganzen vorhanden ist und nur weniger wird, also "zerfällt".
Man merkt es am eigenen Leben, als Kind lebt man noch gottähnlich als Herrscherin über die endlos erscheinende Zeit, die man besitzt, das wird dann immer weniger.
Von meinem letzten Eintrag bis heute, das erscheint mir so kurz, nicht als ob schon wieder zwei Monate vergangen wären und so fand ich, dass es Zeit wäre für den nächsten Eintrag...
JUBILÄUMSEINTRAG: BEITRAG NUMERO 70
Auch wenn es niemand liest, irgendwer wird es doch irgendwann lesen.
Inzwischen habe ich mich wieder an verschiedenen Anthologien beteiligt.
Im Oktober erscheint anlässlich der Berner Bücherwochen (Berne in Niedersachsen) eine Textsammlung zum Thema
"Trotz alledem"
mit einem Gedicht von mir zum Thema Landerziehungsheime in der NS-Zeit (in denen man die Babys von Zwangsarbeiterinnen absichtlich sterben ließ).
Erscheinungsdatum ist der 11. Oktober 2013.
Seit ich mich auf diesem Markt bewege, habe ich erst einmal gesehen, wie viele Tausende und Abertausende Menschen schreiben und veröffentlichen wollen und alles dafür tun würden, endlich Gehör zu finden und vor allem ein bisschen Ruhm zu ernten für ihre Mühe.
Im Radio kam ein Beitrag über eine Gruppe "Kommando Thorben" oder so ähnlich, alles abgelehnte Bewerber für ein Stipendium des Literarischen Colloquiums am Wannsee, Hunderte waren abgelehnt worden und die Sekretärin hatte aus Versehen allen alle Namen geschickt. Seitdem treffen sie sich oft, um sich auszutauschen und zu schreiben.
Der bekannteste deutsche Literaturkritiker, Marcel Reich-Ranicki, den ich noch selbst an der Freien Universität zu Anfang der 90er Jahre erlebt habe und dessen Vorträge mir immer gefielen - sie waren nie langweilig - kann ihnen nicht mehr gefährlich werden, er segnete letzte Woche das Zeitliche. Adieu, Marcel Reich-Ranicki, du hast auch meinen Weg durch die Welt der Literatur mitgeprägt. In meinem Schrank steht deine Autobiografie (wollte ich schon mal verkaufen) und "Deutsche Literatur in Ost und West" oder "-West und Ost", was ich mir als junge Studentin ins Regal stellte.
Auch Daniel Kehlmann mit seinem "F"-Roman, den ich kürzlich geschenkt bekam, braucht keine Kritik mehr von dir zu fürchten. Das hat übrigens auch Elke Heidenreich im "Stern" mit 10 Worten erledigt. Ich hätte schon ein paar mehr Worte für dieses Werk übrig, es liest sich ganz locker, ein Pfarrer, der nicht an Gott glaubt, aber frisst, ein schwuler und ein bösartiger Bruder, ein komischer Vater, der lieber Bücher schreibt, als dass er mit seinen Söhnen lebt (warum geht das nicht zusammen???), alles in allem ist fast nur von Männern die Rede. Warum das?
SÜDLICHES
Liebe Leser,
hier möchte ich euch auf "meine" jüngste Neuerscheinung aufmerksam machen. Lasst euch vom Titel nicht einschüchtern, sie (wieder eine Anthologie) heißt "Ein Hauch von Süden", kostet 12 Euro und kann bei mir oder auch im Elbverlag bestellt werden. Darin finden sich unter anderem 2 Gedichte von mir, die in Südfrankreich entstanden sind.
Viel Spaß!
PS: Freut euch auf weitere Veröffentlichungen vom Cityscout im Herbst. Genaueres werdet ihr hier auf der Website erfahren :)
NICHT OHNE MEINEN EIERSCHNEIDER
Ich besitze einen alten Eierschneider, "Made in Germany West", der mindestens, na, sagen wir, 60 Jahre auf dem Buckel hat. Ein fast so unverwüstliches Ding wie meine geerbte Kartoffelpresse, mit der immer zu Festen und Feiertagen die familiären Klöße hergestellt wurden. Zu solchen Diensten wurde mein Großvater eingespannt, genauso wie zum Kartoffel-Reiben für Puffer. Er konnte das am besten. Nicht so das Eierschneiden. Das machten die weiblichen Familienmitglieder. Eine zutiefst poetische Angelegenheit, wie da das wahrscheinlich kalte Ei (ich versuchte es neulich mit einem heißen Ei, das war nix) in die Ausbuchtung gelegt wurde, die eine gestreifte Mischung aus Viereck und Oval ist.
Und dann die feinen Drähte, die wie bei einer Harfe nebeneinander angeordnet sind und auf das Ei heruntergeklappt werden, es in Scheiben schneiden. Wegen dieser Drähte nennt oder nannte man den Eierschneider in Berlin auch "Eierharfe".
Das Baby, "Forschergeist in Windeln", wird, nachdem es fasziniert das Zerschneiden des Eis beobachtet hat, natürlich versuchen, alle möglichen Dinge in den Eierschneider zu legen und in Scheiben zu schneiden. Es könnte versuchen, eine Kelle aus dem 20. Jahrhundert hineinzulegen, die ist auch zum Teil rund. Damit hätte es schon erkannt, dass man runde Dinge in die Ausbuchtung legen soll. Es könnte aber auch probieren, wie sich Blätter, Brot oder Blumenerde oder ein Teebeutel in Scheiben schneiden lassen...
Ich denke an einen jungen Bekannten, der zu gemeinsamen Frühstücken mit der Singgruppe immer hartgekochte Eier, einen winzigen Salzstreuer und einen Eierschneider mitbrachte. Ich weiß nicht, ob der auch so alt war wie meiner, aber es könnte sein, sprach doch dieser Junge oft von seinem Großvater.
Wer unseren Schneider mit in die Familie gebracht hat, ist nicht bekannt. Ich könnte meine Tante fragen, aber die ist schon 1968 bei uns ausgezogen. Es könnte sein, dass der Eierschneider gemeinschaftlich angeschafft wurde, um die Platten mit Häppchen bzw. Kanapées oder Kaviarbroten, die in den 60er Jahren zu Festen und Taufen angerichtet wurden, mit Eierscheiben zu dekorieren.
Diese Eierscheiben sind aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden. Allenfalls im Hinterstübchen der Backketten, wo fleißige Minijobberinnen optisch attraktive belegte Baguettebrötchen herstellen (das versuchte mir in Berlin mal eine sehr nette Dame beizubringen, als ich selbst in einer Backkette anheuerte, ist gar nicht so einfach; dort gab es jedoch KEINEN Eierschneider, jedenfalls kann ich mich nicht dran erinnern. Entweder schnitten wir das Ei mit dem Messer oder die Eier wurden fertig geschnitten angeliefert, so wie die Masse für das Rührei. Einen tollen Trick zum Tortenschneiden habe ich mir aber gemerkt: Tauche das Messer vorher in heißes (?) Wasser, dann sieht das abgeschnittene Tortenstück nicht so unordentlich aus!)
werden noch Eierschneider eingesetzt.
Oder im Hotel Adlon.
Oder etwa doch?
Ein Blick auf Wikipedia ergab, dass der Eierschneider in unverändertem Design immer noch bei WMF und Co. erhältlich ist, und zwar UNVERÄNDERT SEIT SEINER ERFINDUNG im Jahre 1908.
Außerdem ist dort zu lesen, dass er einer der ersten Welterfolge im Bereich der Massenprodukte gewesen ist und seinem Erfinder Ruhm und Ehre ei(N)gebracht hat. Bei eBay gibt es sogar einen Eierstifte-Schneider, da muss man die Drähte dann einmal längs und einmal quer auf das Ei niedersausen lassen.
Das erinnert mich an meine Maschine aus der Kinderzeitschrift "YPS", mit der man VIERECKIGE Eier zaubern konnte, ein absoluter Hingucker. Die Erwachsenen, die zwar Eierschneider besaßen, aber ansonsten nicht darüber philosophierten, fanden das natürlich "QUATSCH", auf den Link wären sie gar nicht gekommen. Die viereckigen Eier hätten auch schlecht in den Eierschneider gepasst.
Da ich das alles so herrlich poetisch finde, habe ich beschlossen, meinen Eierschneider jetzt auch überall mitzuführen, zum Beispiel ins Operncafé, das es nicht mehr gibt. Dort bestelle ich mir ein Sektfrühstück für Zwei (es könnte ja sein, dass noch jemand kommt, wenn nicht, hab ich ein Doggybag mit...), da sind zwei mittelhartgekochte Eier dabei, und während ich "Die Eroberung des Nutzlosen" von Werner Herzog lese, frühstücke ich, indem ich mir zwischen den Zeilen ein Eibrötchen mit Eierscheiben mache (und nicht mit so Rührei aus Fertig-Vollei, das schmutziggelb in Plastikkanistern an die gastronomischen Betriebe geliefert wird), die ich mithilfe meines Schneiders hergestellt habe!
Wenn das nicht ein Anlass für Gespräche ist.
Nur schade, dass das Operncafé nicht mehr existiert.
Könnte natürlich auch ein Picknick machen, wenn es endlich mal wärmer wird, dann würde ich Eier von meinen eigenen Hühnern mitnehmen. Dabei läse ich Sarah Wieners Nachhaltgkeitsschriften, wie am letzten Wochenende in der TAZ eine Kostprobe stand. Sie sah auf den Fotos ganz schön müde aus von ihrem Kampf um Nachhaltigkeit, aber den unterstütze ich voll.
"Iss nur etwas, was deine Großmutter als Essen erkannt hätte!" Ja, woher soll man das bitte wissen? Das Essen vom fahrbaren Mittagstisch war es jedenfalls nicht. Das kippte sie auch immer gerne weg. Fragen kann man nun nicht mehr. Aber Eierscheiben waren sowieso nicht dabei.
MILKY WAY
Also, ich bin schon vor Ur-Zeiten weit gereist. Damals waren meine heutigen Kolleginnen und Kollegen zum Teil noch Kleinkinder. Heute reist ja praktisch jeder nach Thailand oder Timbuktu, NETTO-Reisen, REWE-Reisen, ALDI-Reisen macht's möglich, gibt nur selten einer zu. Wir fahren allein schon wegen der Babys seit Jahren nur noch an die Ostsee. Und so kam es, dass eine Kollegin vor kurzem ungläubig guckte, als ich ihr von meiner Reise in die ägyptische Wüste erzählte.
"Was, DUUUU warst schon in Ägypten?"
Sie hält mich sowieso für einen Langweiler, weil ich kein Eins-Live höre, sondern Kulturradio, keine Fußballer persönlich kenne und eben nie weite Reisen mache.
"Ja", sagte ich, "dort habe ich in der Wüste übernachtet und die Milchstraße gesehen."
Die Geschichte "Milky Way" werde ich übrigens im Elbverlag in der Anthologie "Menschen unterm Sternenhimmel" veröffentlichen.
Man verdient nix dran, kann aber einen Hotelgutschein im Frankenwald gewinnen.
www.elbverlag.de
Ein Buch mit seinem Text muss man sich allerdings selbst kaufen, falls man das möchte. Nix für ungut. Wenn die Story fertig ist, wird sie hier vielleicht auch veröffentlicht.
Den Preis der Leipziger Buchmesse hat ja dieses Jahr David Wagner ("Leben") gewonnen, und man fragt sich, ob er denn wirklich so schwer erkrankt war. Das sah man ihm überhaupt nicht an, als man ihn anno 1995ff. regelmäßig in Prenzlauer Berg bei Rossmann traf, selbstredend in nachtblauer Hose. Er hatte immer 4 Äpfel dabei. Gute Genesung und herzlichen Glückwunsch!
Bei Dussmann (mal nicht Amazonien) könnte, wer wollte, eine Probe aus "Leben" lesen, eine Art Krankenhausroman mit selbstironischer Note.
Auf den Vergleich mit Proust ist Wagner bestimmt stolz...
Auf den Erfolg von MondSilber Licht der "Hobby-Autorin" (ARD-Reporter) Marah Woolf mit 70.000 heruntergeladenen Exemplaren könnte man direkt ein wenig neidisch werden, WENN man Fantasy-Hobbyautor wäre...
Nun zur LYRIK (allein wegen Google Chrome schreibt euer Cityscout nur noch so selten...):
Gut scheint die Site www.lyrikzeitung.com
Dahinter steckt ein...Greifswalder Literaturwissenschaftler, ein Lyrikfreund, der umfassend die Lyrikszene unserer Tage kommentiert und auch auf Debütanten eingeht.
Vor der ominösen "Frankfurter Anthologie" (dort kann jeder sein Gedicht veröffentlichen) wird allerdings gewarnt, die sei nur eine gute Geschäftsidee und bestenfalls ein Geschenk für Tante Hilde, nur wer niemals als Dichter etwas werden wolle, solle dort veröffentlichen (Puh, Glück gehabt!)
Überhaupt geht's ja drum: Was darf man heute überhaupt noch dichten?
Die Frage würde ich gerne mal Ann Cotten und Konsorten stellen (Moni Rinck, Gingka Steinwachs, Fritzi Mayröcker und Dagmar Nick (von der ich noch nie was gehört hatte, die aber neben Hilde Domin die wichtigste Lyrikerin der Gegenwart sein soll...)
Bei Ann Cotten erschließt sich mir selten ein Zugang...
So muss es Schülern gehen, die in puncto Lyrik "talentfrei" sind, die Gedichte einfach nicht begreifen.
"Florida Räume" heißt eines ihrer jüngsten Werke.
Anders bei Hilde Domin, die ist meine Freundin. Da leckt das Haustier Freude die Tränen von den Träumen, dass es eine Kunst ist.
Dann gibt's noch Almut SANDIG, die ist auch kurios. Gewann den Mondseer Förder-Preis.
Alles andere mal mündlich auf der Lesebühne.
SYLVIA PLATH, SCHADE, DASS DU UNS VERLASSEN HAST
Vor 50 Jahren nahm sich eine Frau das Leben, die zu den intelligentesten und begabtesten Lyrikerinnen Europas zählt. Sie gilt als Vorreiterin der Frauenbewegung. Sylvia wurde nur 30 Jahre alt. Alleinerziehend und depressiv, hinterließ sie mitten in der selbsterlangten Unabhängigkeit ihre 2 kleinen Kinder und steckte den Kopf in den Ofen. Der Nachbar, der etwas hätte ahnen können, half ihr nicht.
Diese Frau war eine Meisterin der Sprache und insbesondere des geschriebenen Worts. Ihr Roman "Unter der Glasglocke", den wir zu Schulzeiten von unserem Englischlehrer empfohlen bekamen, wurde ein Welterfolg.
Später erstand ich im Pariser Buchladen Shakespeare and Company ihre Gedichte (mit Stempel!)
Eine Mitschülerin besaß sogar die Briefsammlung "Letters home", die ihr gestörtes Mutterverhältnis dokumentieren.
Mit dem Ehemann Ted Hughes hatte sie leider nicht viel Glück.
Sie verließ ihn, weil er sie betrog. Außerdem war er - selbst Dichter - eifersüchtig, weil sie viel besser dichten konnte.
Bedauerlicherweise speiste sich ihre Kreativität aus ihrem seit der Jugend an ihr nagenden Leiden der Traurigkeit und am Ende hat es sie besiegt.
Was wäre noch alles aus dieser Feder geflossen.
Was ist eigentlich aus den armen Kindern geworden?
Der Frage bin ich gestern noch nachgegangen und fand heraus, dass der Sohn 2009 ebenfalls Selbstmord begangen hat (er war Meeresbiologe) und die Tochter Frieda, die ihrer Mutter bis aufs Haar gleicht, Schriftstellerin und Künstlerin geworden ist! Sie ist dem furchtbaren Erbe hoffentlich entgangen.
Schlimm ist es auch Sylvias Rivalin ergangen, wegen der Ted sie seinerzeit aufgegeben hat: Sie brachte sich und das Kind, das sie mit ihm hatte, auch um. Der Mann war entweder furchtbar oder hatte eine Vorliebe für depressive Frauen.
DENIS SCHECK, DER BÜRGERSCHRECK
Wie bekommt man zum Thema Literatur in wenigen Tagen über 3400 Klicks auf Youtube? Man malt sich schwarz an, zieht weiße Handschuhe an und verteidigt als Sarottimohr der Literatur den Gebrauch des Wortes "Neger" in Kinderbüchern.
www.youtube.com/watch
Die User-Kommentare sind unterschiedlich, von "Inhalt verändert sich nicht durch Auswechseln des Wortes" bis "Latenter Sprachrassismus in Deutschland nervt".
In unserer kleinen Stadt hat sich ein Mitglied des Ausländerrats darum bemüht, dass die ollen Pippi-Langstrumpf-Bücher in den Bibliotheken ausgewechselt würden, bislang fand er kein Gehör.
Ich kann mir zwar sehr gut vorstellen, Kindern die Bedeutung der alten Wörter zu erklären, aber ich habe auch nichts dagegen, dass die Verlage sie auswechseln. Man muss sie deshalb nicht beschimpfen und mit dem Wahrheitsministerium bei George Orwells 1984 vergleichen, das die Vergangenheit umschrieb.
Die Vergangenheit wird durch das Auswechseln der Worte nicht umgeschrieben, es wird nur etwas, das wir heute als schmerzlich empfinden, ausgewechselt, was früher selbstverständlich so gesagt wurde.
Es geht um die bewusste Wahrnehmung von Sprache, im Gegensatz zu kopflosem Geplapper.
Das erinnert mich an eine Erzieherin, die in den 1970er Jahren oft sagte, wenn ein Kind sie nervte: "Den (oder die) könnt' ick vergasen!!"
Das störte auch solange nicht, bis man sich mal wirklich Gedanken über das Wort und seine Herkunft machte.
Das Wort "Neger" mag ganz populär gewesen sein ("Negerkuss", "Neger abseilen", "Negerkopf" (ein französisches Gebäck)), ist aber heute stark belastet und politically not correct, weil es an die Zeiten der Sklaverei erinnert und zum menschenverachtenden Schimpfwort geworden ist. "Du bist mein Neger" hieß bei uns zu Schulzeiten "du bist mein Diener". Das benutzten natürlich nur Oarschis.
Aber der Herr Scheck, bekannt als Frauenfreund, hat sich vielleicht niemals tiefere Gedanken über den Hintergrund dieses Wortes und die von diesem Wort Betroffenen gemacht, sonst würde er seinen Gebrauch nicht so karnevalesk verteidigen.
SHAME ON JOHN DOS PASSOS!
Vor mir liegt - aufgeschlagen - der berühmte Roman "Manhattan Transfer" des 1970 verstorbenen John Dos Passos. Einer der berühmtesten Romane der Welt. Ein Revolutionär unter den Romanen. Millionenfach verkauft und gelesen.
Ich selbst kaufte ihn vor...gefühlten 100 Jahren, in Wirklichkeit erschien er in den 1950er Jahren.
Auf der ersten Seite, das ist mir vorher nie aufgefallen, steht etwas über eine Krankenschwester, die in ein Körbchen mit einem Neugeborenen guckt.
Und wie beschreibt der Autor diesen Eindruck der - man beachte: weiblichen ! - Kinderschwester?
"Das Neugeborene krümmte sich kläglich in der Watte wie ein Knäuel Regenwürmer"...
Die Frage ist: Was hatte der Autor gegen Neugeborene? Was will er mit diesem Vergleich sagen? Ich bin dafür, den Roman umzuschreiben, so sollte man es jedenfalls nicht stehenlassen. Was meint ihr? Macht Vorschläge!
RETTET DIE BIENEN! SAVE THE BEES!
Ihr könnt mithelfen, das Verbot von Pestiziden, die die Bienen ausrotten, in Europa durchzusetzen. Folgt dem Link zum Netzwerk Avaaz und unterzeichnet, wenn ihr etwas für die Bienchen tun wollt.
www.avaaz.org/de/hours_to_save_the_bees/
Da ja hier auf meiner Website erfahrungsgemäß nicht gerade ein Getümmel wie im Bienenstock ist, werde ich den Link jetzt auch noch per Mail herumleiten. Von manchen Bienenvölkern leben nur noch 4%, so ähnlich ist das Besuchsaufkommen hier bei cityscout. Verstehe ich gar nicht...
Leider bin ich nicht populär wie Joey oder ähnliche dümmlich-sympathische Kuscheltierchen der Germanen.
Der Unterschied ist nur: Ohne Bienen sterben die Nüsse aus, ohne Leser schreibt cityscout mehr und mehr und Meeeeeer und eines Tages...
...gibt's auch wieder was Neues hier zu lesen.
Rechts finden Interessierte die Rangliste der Pressefreiheit, die die Organisation Reporter Ohne Grenzen erstellt hat.
Deutschland rangiert im Mittelfeld auf Rang 17...
EIN GUTES JAHR 2013...
...mit allem, was ihr euch erträumt habt, wünschen euch
Cityscout & friends:
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